Die Schweizer Bevölkerung befürwortet das Milizsystem auf der Grundlage der Wehrpflicht sowie eine Annäherung an die NATO. Dies geht aus der Studie „Sicherheit 2025“ hervor, die von der Militärakademie (ACAMIL) und dem Center for Security Studies (CSS), die beide der ETH Zürich angehören, veröffentlicht wurde.

In diesem Jahr beurteilen 81% (gegenüber 80% im Jahr 2024) der Befragten die weltpolitische Lage genauso pessimistisch wie 2024, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung (VBS) am Montag in einer Pressemitteilung schreibt. Auch die Zukunft der Schweiz sehen die Teilnehmer der Studie deutlich weniger optimistisch als im Vorjahr (69% im Jahr 2025 gegenüber 79% im Jahr 2024).

Auch das allgemeine Sicherheitsgefühl ist geringer (86% gegenüber 92% im Jahr 2024). Im Jahr 2025 sind die Bürgerinnen und Bürger der Ansicht, dass die Sicherheit Vorrang vor der persönlichen Freiheit hat.

Unterstützung der Armee

Von den Befragten halten 80% die Armee für eher notwendig oder sogar unverzichtbar, während 90% eine „sehr gut ausgebildete“ Armee und 74% eine „vollständig ausgerüstete“ Armee befürworten. Diese Werte sind etwas niedriger als im Jahr 2024.

Gleichzeitig ist der Anteil derer, die mehr Ausgaben für die Verteidigung befürworten, mit 24% so hoch wie noch nie seit Beginn der Maßnahmen im Jahr 1986. Das Milizsystem, das auf der Wehrpflicht basiert, wird von 60% der Befragten unterstützt, heißt es in der Pressemitteilung.

Mehr Zusammenarbeit mit der NATO

Eine knappe Mehrheit der Bevölkerung (53%) spricht sich für eine Annäherung an die NATO aus, und 32% der Befragten befürworten einen Beitritt der Schweiz zu dieser Organisation.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Schweizerinnen und Schweizer weniger stark die sogenannte „weiche“ Zusammenarbeit unterstützen, die beispielsweise auf der Stärkung der Mediation in Konflikten (72%) und der Erhöhung der Entwicklungshilfe (52%) beruht.

Außerdem hat seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine die Bindung an die Neutralität abgenommen, auch wenn sie immer noch stark ist (87% im Jahr 2025, gegenüber 97% vor Beginn des Krieges).

Laut 28% der Befragten sind klare Stellungnahmen der Schweiz bei militärischen Konflikten im Ausland erforderlich. Während für 40% der Teilnehmer die enge politische und wirtschaftliche Verflechtung der Schweiz mit anderen Staaten eine Neutralität unmöglich macht.

Dienstpflicht für Frauen

Eine Mehrheit der Befragten (67%) ist dafür, dass auch Frauen zum Dienst verpflichtet werden, wobei ihnen die Wahl zwischen Militär-, Zivil- oder Sozialdienst gelassen wird.

Obwohl die Einführung einer Wehrpflicht für Frauen immer häufiger gefordert wird, wird diese Maßnahme immer noch nur von einer Minderheit der Bürgerinnen und Bürger unterstützt (47%).

Zwischen dem 7. Januar und dem 4. Februar 2025 führte das Markt- und Sozialforschungsinstitut DemoSCOPE AG die Umfrage bei einer repräsentativen kombinierten Stichprobe durch, d. h. bei 2091 stimmberechtigten Personen (1051 per Telefon und 1040 online), die in den drei Sprachregionen der Schweiz leben.

Source : Radio Lac