Da der Verdacht besteht, dass sie der Geldwäsche dienen, könnten einige Geschäfte mit einem Verbot von Barzahlungen konfrontiert werden.
Werden Kebabs, Friseursalons und Chisha-Bars bald gezwungen sein, Bargeld abzulehnen ?
Dies ist jedenfalls ein Ansatz, den Nationalrat Martin Candinas (C/GR) in Betracht zieht. Angesichts des steigenden Geldwäscheverdachts in der Schweiz fordert der Parlamentarier gezielte Maßnahmen gegen „mafiöse Strukturen“, die bestimmte Arten von Geschäften ausnutzen würden, um ihre illegalen Gewinne zu waschen.
Laut der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) stieg die Zahl der Verdachtsmeldungen im Jahr 2024 um 27,5%. Zu den betroffenen Einrichtungen gehören Nagelstudios, Pizzalieferdienste, Teestuben, Barbershops und Take-aways. Martin Candinas fragte den Bundesrat, ob es „sinnvoll“ wäre, Barzahlungen in diesen Branchen vorübergehend zu verbieten.
Probleme der Verhältnismäßigkeit und der Wirtschaftsfreiheit
Der Bundesrat hingegen tritt auf die Bremse. Ein solches Verbot von Barzahlungen, selbst wenn es auf bestimmte Bereiche beschränkt wäre, würde ernsthafte rechtliche Probleme aufwerfen, insbesondere in Bezug auf die Verhältnismäßigkeit und die Wirtschaftsfreiheit. Es bestünde auch ein hohes Umgehungsrisiko, warnt der Bundesrat.
Der Nationalrat räumt ein, dass ehrliche Unternehmen eine zusätzliche Belastung erfahren könnten, aber „das wäre langfristig in ihrem Interesse“. Er schlägt auch vor, die Banken stärker einzubeziehen, um die Herkunft von Bareinlagen aus sensiblen Sektoren zu kontrollieren. In der Zwischenzeit setzt der Bundesrat auf eine nationale Strategie zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, die bis Ende 2025 erwartet wird. Die Geldwäsche wird darin ein Schwerpunkt sein.
Was ist Geldwäsche ?
Das ist, wenn jemand versucht, illegal erworbenem Geld einen legalen Anschein zu verleihen. Konkret bedeutet das, dass man „schmutziges“ Geld nimmt, das z. B. durch Drogenhandel, Betrug oder Korruption verdient wurde, und es durch Transaktionen (Banken, Käufe, Unternehmen, Kryptowährungen usw.) leitet, damit es schwer zurückzuverfolgen ist und vor dem Gesetz „sauber“ erscheint. Was ist das Ziel? Sie können von dem Geld profitieren, ohne erwischt zu werden oder den Verdacht der Polizei oder der Banken zu erregen.
Source : 20min.ch